Unternehmerisches Leitbild als Orientierungsrahmen
Die Grundlage für eine Unternehmensstrategie ist das unternehmerische Leitbild. Es kommuniziert die Daseinsberechtigung des Unternehmens, einen unternehmerischen Beitrag zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung, welche Grundwerte gelebt werden und welche Vision das Unternehmen für die Zukunft verfolgt. Das Leitbild ist eine Art „Visitenkarte“, leistet aber auch intern und extern wertegebundene Orientierung. Eine Vision ist ein Zukunftsbild. Mit der Mission kommuniziert ein Unternehmen den Existenzgrund und den alle Entscheidungen leitenden Unternehmenszweck. Werte bilden die selbstverpflichtende Basis für eine ethische Grundeinstellung, verantwortungsvolles Handeln und respektvollen Umgang miteinander. Im Leitbild werden die Unternehmensgrundsätze auf der Basis von Vision, Mission und Werten für alle nachvollziehbar verankert.
Die Entwicklung eines Leitbilds fußt auf authentischen Werten, dem Daseinszweck und einer Zukunftsvision und sichert das Fundament für die Unternehmensstrategie. Diese elementaren Überlegungen fungieren als Leitplanken zur Kanalisierung der unternehmerischen Tätigkeiten, des Miteinanders im Betrieb, der Identifikation mit dem Unternehmen, einer gemeinsamen Unternehmenskultur und der Beziehungen mit der Umwelt. Das formulierte und kommunizierte Unternehmensleitbild sollte charakteristisch und realisierbar sein und mit gelebter Vision, Mission und Werten im Unternehmen übereinstimmen.
Ein unternehmerisches Leitbild sichert Nachhaltigkeit
Die Zusammenführung der Daseinsberechtigung, des Zukunftsbilds und der maßgeblichen Werte in einem verdichteten Leitbild bildet die Basis für die strategische Handlungsorientierung und in der Folge operative Ziele und Maßnahmen mit der unternehmerischen Absicht, über wahrnehmbare Werte eine authentische Alleinstellung zu realisieren, wodurch ein langfristiger Unternehmenserfolg sichergestellt wird. Ein wertegebundenes Leitbild sichert Unterstützung durch externe Bezugsgruppen. Es steigert die Akzeptanz für das unternehmerische Handeln. Eine Nachhaltigkeitsorientierung im Wertekanon ist wertschöpfend und kann notwendige gesellschaftliche Veränderung initiieren.
Daseinsberechtigung
Was ist der Zweck meines Unternehmens und unser Versprechen gegenüber unseren Anspruchsgruppen? Welche wahrnehmbaren unternehmerischen Aktivitäten untermauern die Daseinsberechtigung meines Unternehmens?
Zukünftige Wirklichkeit
Wo sehen wir unser Unternehmen in der Zukunft und was wollen wir in der Zukunft erreichen bzw. erreicht haben? Ist der Nachhaltigkeitsgedanke ausreichend im Leitbild verankert?
Moralische Identität
Für welche Werte stehe ich als Unternehmer auf Basis meiner ethischen Grundeinstellung, meinem Wunsch nach verantwortungsvollem Handeln und respektvollen Umgang im Team, mit Kunden, Partnern und der Natur? Werden die Werte gelebt?
Nachhaltigkeit muss explizit als Grundwertekommunikation in Vision, Mission oder Leitbild verankert werden. Der aktive Beitrag zur Zukunftsgestaltung und zur Sicherung von Nachhaltigkeit wird dadurch dokumentiert und durch alle Bezugsgruppen einforderbar. Wissenschaftliche Studien untermauern, dass die Nachhaltigkeitsverankerung mit allen Wettbewerbspositionierungen, wie sie im Folgenden eingehender dargelegt werden, kompatibel ist und jeweils gezielt die damit verbundene Wertschöpfung unterstützen kann. Die Auswahl und Betonung des Wertekanons sollte unternehmensspezifisch sein, bei Konkretisierung in allen Elementen des Leitbilds, der Strategie, in den operativen Maßnahmen und in der erlebbaren Interaktion bzw. den Schnittstellen, was über eine Beantwortung der Kernfragen gewährleistet wird.
Über ein ausformuliertes Leitbild (auch „Mission oder Vision Statement“) wird sichergestellt, dass die Mission, die Vision und die Werte in sich schlüssig und realistisch sind. So wird sichergestellt, dass der Nachhaltigkeitsgedanke das Leitbild prägt und die unternehmerischen und nachhaltigen Ansprüche allen Beteiligten regelmäßig und bei allen Entscheidungen und Aktivitäten vor Augen geführt werden können.